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7. Jahrestagung

26.-28. September 2002
Emden, Johannes a Lasco Bibliothek
Gemeinsame Jahrestagung des Arbeitskreises für die Erfassung und Erschließung Historischer Bucheinbände (AEB) und
Belgisch-Nederlands Bandengenootschap

Programm:

Donnerstag, 26.9.

19.30 Uhr Eröffnung der Tagung und Ausstellung Bucheinbände des 15. und 16. Jahrhunderts in Groningen und Ostfriesland
Grußworte (Direktorin Corinna Roeder, Stiftungsvorstand Walter Schulz)
Festvortrag: Prof. Dr. Jos M.M. Hermans (Groningen), Anschließend Empfang

Freitag, 27.9.

9.00 Uhr Eröffnung der wissenschaftlichen Tagung durch die Vorsitzenden der beiden Vereinigungen
9.15 Uhr Dr. Jan Storm van Leeuwen (Den Haag): Niederländische Bucheinbände des 18. Jahrhunderts
9.45 Uhr Dr. Gerd Mühlinghaus (Frankfurt/M): Hüllen von Thora- Rollen
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Mitgliederversammlung Belgisch-Nederlands Bandengenootschap und AEB Dr. André Geurts (Almere): Die Belgisch-Niederländische Gesellschaft der Bucheinbandforscher. Aktivitäten seit 1984, Pläne und Projekte Dr. Konrad von Rabenau (Schöneiche/Leipzig): Rückblick auf die Tätigkeit des AEB seit der Gründung 1996
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Vorstellung von Einzelprojekten: Digitalisierung der Sammlung Hardenberg, Einband-Datenbank, Schließen, Rollen und Platten des 16. Jahrhunderts
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Diskussionsgruppen zu diversen Texten: z.B. Niederländische Fassung Terminologie, Buchschließen, Rollen und Platten 16. Jh., Stempelumrisse, Deckeleinteilung, Kapitale
17.30 Uhr Führung durch die Johannes a Lasco Bibliothek (JALB)
19.00 Uhr Abendessen (Einladung der JALB)

Samstag, 28.9.

9.00 Uhr Prof. Dr. Jos M.M. Hermans: Muster, Mode, Maß – Bemerkungen zur Verwendung von Einzelstempeln und Rollen auf friesischen Einbänden
9.45 Uhr Dr. Gerd Brinkhus (Tübingen): Buchrestaurierung und Einbandforschung
10.15 Uhr Kaffeepause
10.45 Uhr Prof. Dr. Janusz Tondel (Torun): Porträt-Platten auf Bänden der Königsberger Hofbibliothek
11.30 Uhr Der Buchkünstler Otto Rohse (angefragt)
12.30 Uhr Ende der Tagung

Tagungsbericht

Emden, 26.-28. September 2002

Ein Kirchenschiff als Tagungsraum gewiss ein besonderer Rahmen. Wo ist das möglich, wenn nicht in der Johannes a Lasco Bibliothek Große Kirche Emden, Bibliothek des Jahres 2002.
Den Grundstock der Bibliothek bildet die seit 1570 in der Großen Kirche aufgestellte Büchersammlung der reformierten Gemeinde, die auch viele Werke des polnischen Humanisten und Superintendenten von Ostfriesland Johannes a Lasco enthält. Die Kirche wurde 1943 zur Ruine. 1992-1995 wurde sie von der Evangelisch- reformierten Kirche zu einer wissenschaftlichen Bibliothek und Forschungsstätte für den reformierten Protestantismus ausgebaut. Sie stellt ihre beeindruckenden Räume zwischen gotischen Backsteinwänden und moderner Glaskonstruktion für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und wissenschaftliche Tagungen zur Verfügung.
So konnte vom 26 bis 28. September 2002 die 7. Jahrestagung des Arbeitskreises für die Erfassung und Erschließung Historischer Bucheinbände (AEB) dort stattfinden. Ein Novum war, dass sie gemeinsam mit der Jahrestagung der Belgisch- Nederlands Bandengenootschap durchgeführt wurde.

Zum Eröffnungsabend am Donnerstag, gleichzeitig Eröffnung der Ausstellung Bucheinbände des 15. und 16. Jahrhunderts in Groningen und Ostfriesland im Seitenschiff der Kirche, waren 150 Gäste gekommen. Corinna Roeder, die Direktorin der Bibliothek, und Dr. Alexander Klugkist, Direktor der Universitätsbibliothek Groningen, eröffneten die Veranstaltung

Einbandforschung kann hochspannend sein. Das bewies Prof. Dr. Jos M. M. Hermans (Groningen) mit seinem geistreichen und animierenden Festvortrag zum Thema der Ausstellung und den Exponaten. An Dia-Beispielen demonstrierte er die Buchbindetechnik und zeigte Entdeckungen, die bei der wissenschaftlichen Bearbeitung der Einbände gemacht worden waren: ein Ablassbrief wurde als Makulatur gefunden; eines der ältesten Stücke in friesischer Sprache (Interverbalglossen aus dem 12. Jahrhundert in einem lateinischen Psalmentext) war als Umschlag verwendet worden (heute Ms. 404 der UB Groningen). Selbst für Fachleute neu war die Entdeckung, dass Münz-Präge-Stempel auch als Schmuck auf Bucheinbänden Verwendung fanden. Insgesamt bilden die in Emden vorgestellten Einbände einen Beitrag zum besseren Verständnis für ein früher kulturell engstens verbundenes Gebiet, das heute politisch geteilt ist.

Dr. Jan Storm van Leeuwen (Den Haag) erarbeitet seit 1972 einen Katalog der Einband-Sammlungen der Koninklijke Bibliotheek Den Haag (De Nederlandse Boekband in de 18de eeuw), dessen Erscheinen für 2005 geplant ist. Einen Vorgeschmack darauf gab er am Freitag mit seinem Vortrag Niederländische Bucheinbände des 18. Jahrhunderts, mit dem die wissenschaftliche Tagung eingeleitet wurde. Zahlreiche Dias stellten die prächtigen Präsentations- und Widmungsbände vor, die eine Spezialität der Niederlande sind. Die Buchbinder haben ihre Arbeiten kaum jemals signiert. Durch das Studium der verwendeten Buchstempel kann man jedoch manchmal die Buchbinderwerkstatt zuweisen. Es sind etwa 200 Werkstätten in 40 Orten identifiziert. Die wichtigste Stadt für die Herstellung von Einbänden war Amsterdam. Die reichen Handelsherren wollten mit ihren Büchern Eindruck machen und scheuten keine Kosten für eine überaus teure und aufwendige Ausstattung (Beschläge, Silbereinbände, koloriertes Pergament, durchbrochenes Maroquinleder, Gobelinstickerei). Besonders beliebt waren die Einbände aus Haifischleder", in Wahrheit wohl präparierte Eselshaut. Häufig kommt das sogenannte Fore-edge painting" vor, auf dem europäischen Festland sonst eher selten. Unter dieser ursprünglich aus England stammenden Technik versteht man die Bemalung des verschobenen Buchschnitts. Nur wenn das Buch aufgeschlagen ist, ist das Bild erkennbar.

Der folgende Vortrag von Dr. Gerhard Mühlinghaus (Frankfurt/Main) hatte ein Thema, das den meisten Anwesenden völlig neu gewesen sein dürfte: Torahmäntel (Me'il). Es handelt sich dabei um Bucheinbände" im weitesten Sinn: Das Buch der Weisung (Sefer torah), umfassend die 5 Bücher Mose, liegt seit der Antike in gleicher Form vor und entspricht dem offiziellen Exemplar der Jerusalemer Tempelbibliothek. Der Text an sich ist selbstverständlich heilig; das gilt aber auch für die materielle Gestalt des Gotteswortes. Beschädigte oder unbrauchbar gewordenen Torahrollen werden daher nicht weggeworfen, sondern feierlich bestattet. Das Material für die Herstellung von Torahrollen unterliegt strengen Richtlinien. Nur Pergament aus der Haut von Hausvieh oder rituell reinen Wildtieren wird verwendet. Anfang und Ende des Pergamentstreifens werden um einen Stab genäht, unten werden runde Scheiben angebracht. Die Rolle wird mit einer Hülle (Me'il) versehen, auch Torahmantel genannt. Eine silberne Torah-Krone (Keter torah) bildet den oberen Abschluss. Aus dem Mittelalter sind keine synagogalen Textilien erhalten. Quellen für das damalige Aussehen der Torah-Mäntel sind daher Abbildungen in Handschriften. Durch die Pogrome der Vergangenheit, zuletzt den Holocaust, wurden die synagogalen Textilien weitgehend zerstört. Einige Dias von historischen Torahmänteln konnten jedoch die theoretischen Ausführungen verdeutlichen. Der Vortrag war ein schönes Beispiel dafür, wie auch eine komplexe und den meisten Zuhörern fremde Materie adäquat vermittelt werden kann.

Nach der Kaffeepause hatten die beiden veranstaltenden Vereinigungen Gelegenheit, sich und ihre Ziele dem Gremium vorzustellen. Dr. Andr‚ J. Geurts (Almere) gab einen Überblick über die Belgisch-Nederlands Bandengenootschap. Sie wurde 1984 in Nijmegen gegründet. Ihre Mitglieder sind Personen verschiedener Hintergründe und Profession, die sich mit dem Bucheinband beschäftigen. Die Forschungsarbeit ist, wie schon der Name sagt, grenzüberschreitend. Das Sekretariat befindet sich in der Koninklijke Bibliotheek Den Haag. Ziele sind: die Förderung der Kenntnisse über den Bucheinband durch Tagungen und Vorträge, die Zusammenstellung von Hilfsmitteln für die Einbandforschung, Herstellung eines Netzwerks von Wissenschaftlern für gezielte Anfragen. Das wichtigste Arbeitsprojekt ist ein zentrales Register der Stempeldurchreibungen, das in Den Haag geführt wird. Es enthält zur Zeit 14000 Einzelstempel und 3000 vollständige Einbanddurchreibungen. Ein digitaler Zugriff ist noch nicht möglich. Daneben wurde eine Terminologie der Stempel erstellt und im Druck veröffentlicht. Ein Modell für die Einbandbeschreibung (Leidraad bij het beschrijven van een boekband) wurde verfasst. Für 2004 ist im Museum Meermanno-Westreenianum (Museum van het boek) Den Haag eine Ausstellung geplant.

Dr. Gerd Brinkus (Tübingen) verlas für den AEB den ausführlichen Rückblick Dr. Konrad von Rabenaus, der nicht persönlich anwesend war und sich damit aus dem Amt des AEB-Vorsitzenden verabschiedete. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass 1996 der AEB in Leipzig gegründet wurde. Er hat die gleiche Zielgruppe wie die Bandengenootschap. Fernziel ist ein Einbandzensus, analog zum Zensus der mittelalterlichen Handschriften. Bisherige Arbeitsergebnisse sind das DFG- Projekt Einbanddatenbank, in Zusammenarbeit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart und der Staatsbibliothek zu Berlin, und die Terminologie der Einbandstempel des Mittelalters, die in das DFG-Projekt einfließt. Der AEB gibt das Informationsblatt Einband- Forschung heraus. Es wird an zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen versandt, bisher noch kostenlos. Das war nur durch die großzügige Hilfe der Staatsbibliothek zu Berlin möglich, wo sich die Geschäftsstelle befindet.
Der AEB bleibt vorerst ein loser Zusammenschluss ohne Vereinstatus, also ohne feste Einkünfte durch Mitgliedsbeiträge. In Zukunft wird er von einem Koordinationsgremium geleitet werden. Der Sprecher dieses Gremiums ist Dr. Holger Nickel (Berlin).
Der Nachmittag war ausgefüllt mit der Vorstellung verschiedener Projekte zur Einbanderfassung und -beschreibung. Zunächst stellte Corinna Roeder (Emden) das DFG-Projekt Digitalisierung der Sammlung Albert Hardenberg vor, das die Johannes a Lasco Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Standort Emden, Leer seit August 1999 bearbeitet. Es handelt sich um ca. 500 Drucke und 16 Handschriften der Bibliothek des Gelehrten Albert Hardenberg (1510-1574), teilweise noch in den Originaleinbänden und mit zahlreichen Widmungseinträgen und Marginalien versehen. Ziel des Projektes ist es, neben dem Schutz der Originale und der Erstellung von Sicherheitskopien, die Materialien für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Das geschieht durch den kostenlosen Zugang im Internet (http://www.jalb.de/hardenbg.htm).
Georg Adler (Prerow) demonstrierte anschließend seine Datenbank Terminologie der Buchschließen und -beschläge. Seit 2001 hat er in Zusammenarbeit mit Dr. Konrad von Rabenau und Joachim Krauskopf diese Bild-Datenbank aufgebaut. Sie umfasst momentan ca. 900 Aufnahmen und stellt eine bisher einzigartige Zusammenstellung dar.

Andreas Wittenberg und Ulrike Marburger (beide Berlin) arbeiten seit August 2002 an einer neuen Allegro-Datenbank. Angesiedelt in der Staatsbibliothek Berlin, soll sie die Rollen und Platten verzeichnen, die den üblichen Einbandschmuck im 16. Jahrhundert darstellen.

Federico Macchi (Mailand), der zusammen mit seinem Vater eine private Einbandsammlung aufgebaut hat, stellte sein Wörterbuch zur Einbandkunde vor. Es beinhaltet 1000 Begriffe mit Abbildungen und Skizzen. Zum italienischen Text werden die Übersetzungen der Fachbegriffe in mehrere Fremdsprachen gegeben. (Dizionario illustrato della legatura / Federico Macchi; Livio Macchi. Milano: Bonnard 2002, ISBN 88- 86842-41-4)

Im Anschluss an die Vorstellung dieser Projekte gab es bereits in der Kaffeepause Gelegenheit zur Diskussion, die dann in verschiedenen Gruppen vertieft wurde. Dem lebhaften Gedanken- und Ideenaustausch setzte erst der Beginn der Führung durch die Bibliothek ein Ende. Schon während des Rundgangs zogen appetitanregende Düfte durchs Haus: die Johannes a Lasco Bibliothek lud alle Teilnehmer zu einem Abendessen in den Räumen ein, die tagsüber der Wissenschaft gewidmet waren. Ostfriesische Gastfreundschaft!

Mit der Problematik von Einbandrestaurierungen befasste sich der Vortrag von Dr. Gerd Brinkhus (Tübingen) Buchrestaurierung und Einbandforschung am Samstag. Die kategorische Forderung vonJanos Szirmai Stop destroy ancient bindings!" von 1988 stellte er an den Anfang. Damals waren karolingische Einbände, die noch original erhalten waren, ohne Dokumentation neu gebunden worden. Die Informationen, die aus den Originaleinbänden, auch oder gerade wenn sie beschädigt sind, entnommen werden können, gingen damit unwiederbringlich verloren. Denn oft gibt die Hülle wichtigere Informationen als der Text. Daher müssen Einbandkunde und Restaurierung gemeinsam zu einer praktikablen Lösung kommen. Diese könnte darin bestehen, nur in den Fällen ein Buch zu restaurieren, wo sicher ist, dass genau derselbe Typus identisch vorhanden ist (von 10 gleichen Bänden sollte z.B. einer restauriert und die anderen im vorgefundenen Zustand belassen werden). Zudem ist eine konservierende Behandlung (Kassetten) auch preisgünstiger. Häufig genügt ein Minimaleingriff in die historische Substanz, d.h. tieferliegende Schichten bleiben unberührt. Ist ein Konservierungseinband unbedingt nötig, so muss der Originaleinband (incl. Kapital und Heftfäden) unbedingt aufgehoben werden. Der Inhalt nicht restaurierter Bücher muss durch Ersatzmedien (Film, Digitalisierung) gesichert werden, auf die gegebenenfalls für die Benutzung zurückgegriffen werden kann.

Der Vortrag führte zu einer erregten und kontroversen Diskussion mit den anwesenden Restauratoren, die zeigte, dass diese Thesen durchaus nicht unumstritten sind. Man kann gespannt sein, ob sie sich für die zukünftige Arbeit durchsetzen werden.

Anschließend führte Prof. Janusz Tondel (Torun) mit seinem Referat Porträtplatten auf Bänden der Königsberger Hofbibliothek wieder zur engeren Einbandforschung zurück: Der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1490-1568), führte 1525 im Ordensstaat die Reformation ein und verwandelte ihn in ein dem König von Polen lehenspflichtiges Herzogtum. Sogleich gründete er in Königsberg die Kammer-Bibliothek. Sie enthielt hauptsächlich deutschsprachige protestantische Literatur und wurde daher auch Deutsche Liberei" genannt. Im Jahr 1568 führt ihr Katalog ungefähr 1000 Bücher auf. Eine zweite Sammlung, Neue Bibliothek" (Bibliotheca Nova) genannt, war die eigentliche wissenschaftliche Bibliothek in Königsberg. Sie wurde 1540 eröffnet. Ihr Umfang mag damals etwa 800 Bände betragen haben. Mehr als drei Viertel der Einbände stammen aus der Werkstatt des Königsberger Buchbinders Kaspar Angler. Auf diesen Einbänden kommen 10 Porträt-Platten historischer Personen vor, auf die näher eingegangen wurde. Dargestellt sind außer dem Herzog und seiner ersten Gemahlin Dorothea u.a. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und die Reformatoren. Die Universitätsbibliothek, wohl 1544 gegründet, hatte dagegen keine große Bedeutung. Ihre Bestände setzten sich fast nur aus Schenkungen der Professoren zusammen.

Auch der moderne Bucheinband fand wie gewohnt bei den Vortragsthemen Berücksichtigung: Walter Schulz (Emden) würdigte in seinem Schlussreferat den Buchkünstler Otto Rohse, Gutenbergpreisträger 2002. Rohse, geboren 1925 in Insterburg, besuchte in Königsberg die Kunstakademie. Seit 1956 freischaffender Künstler zwischenzeitlich auch Leiter der Klasse für Typographie und Buchgestaltung an der Werkkunstschule in Offenbach - gilt er als einer der profiliertesten Vertreter der klassischen Typographie und Buchillustration. Die Bücher seiner eigenen, seit 1962 bestehenden, Presse ließ er ausschließlich bei Christian Zwang binden (beispielhafte Bände waren auf Tischen ausgelegt). Er belebte die alte Technik des farbigen Kupferdrucks und den Holzdruck neu. 1969 gründete er die Zeitschrift Sigill: Blätter für Buch und Kunst". Weite Bekanntheit erlangte er aber als Gestalter der Briefmarkendauerserien, die er 1955 bis 1995 für die Deutsche Bundespost entwarf, z.B. Deutsche Bauten aus 12 Jahrhunderten". Mit Emden verbindet ihn seine erste Ausstellung, die 1997 in der Johannes a Lasco Bibliothek stattfand. Diese wird auch sein gesamtes Werk übernehmen, besitzt sie doch bereits alle Kupferstichplatten. Anlässlich des 40jährigen Bestehens der Otto-Rohse-Presse 2002 eröffnete sie am 28. November das Otto-Rohse-Kabinett.
Zur Tagung erschien Heft 11 der Zeitschrift Einband-Forschung, das jedem Teilnehmer als Bestandteil der Tagungsunterlagen überreicht wurde. 2003 wird der AEB zum ersten Mal im Ausland tagen. Auf Einladung der Universitätsbibliothek Graz werden sich die Einbandforscher dort vom 24. bis 27. September treffen. Das Programm wird rechtzeitig in der Fachpresse und auf der Homepage des AEB veröffentlicht (http://aeb.sbb.spk-berlin.de)

Angelika Pabel

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Aktualisiert am 29.04.2004